Pädophilie im Netz

Das Internet ermöglicht es dem Pädophilen, sich mit anderen Pädophilen anonym in Verbindung zu setzen und auch Webseiten von „pädophiler Kultur“ zu schaffen, auf denen Informationen ausgetauscht und kinderpornographisches Material verbreitet wird. Darüber hinaus gelingt es Personen durch falsche Identitäten, Kinder mit heimtückischen, psychologischen Manipulationsmethoden anzulocken und sie zu einem Offline-Treffen zu bewegen.
 
Unter kinderpornographischem Material verstehen wir Fotos und Filme, bei denen intime Körperteile von Minderjährigen sichtbar sind. Das Gesetz straft die Herstellung, den Besitz und die Verbreitung von kinderpornographischem Material sehr streng. Es ist beispielsweise gesetzlich verboten auf dem eigenen Mobiltelefon oder PC kinderpornographische Bilder zu haben oder dieses zu verbreiten.
Die Strafen für die Produktion, Besitz oder Verbreitung von die kinderpornographisches Material sind durch die Artikel 600b und Artikel 600c des StGB festgelegt und sehen Freiheitsstrafen von bis zu 12 Jahren und eine Geldstrafe von bis zu 260.000 € vor.
 
Wie kommen Pädophile online mit ihren Opfern in Kontakt?
Pädophile sind heute vermehrt auch in den Online-Welten anwesend. Sie stellen beispielsweise falsche Profile her, in denen sie angeben, selbst Teenager zu sein und bewegen sich auf den Plattformen, die vermehrt von Kindern und Jugendlichen genutzt werden. Teilweise versuchen Sie auch in Online-Spielen Kontakt mit ihren Opfern aufzunehmen. In anonymen Online-Chats finden leider häufig sexuelle Belästigungen statt. Pädophile täuschen bei ihren potentiellen Opfern vor, ähnlich wie sie zu sein.
In einem weiteren Schritt versucht der Pädophile, dank dem falschen Profil, seinem potentiellen Opfer die Freundschaft anzubieten. Falls diese Freundschaft angenommen wird, beginnt eine langsame Manipulation, durch die der Pädophile das Vertrauen zu gewinnen versucht. Hin und wieder lassen sich Pädophile Fotos gegen Geschenke schicken oder sie erpressen ihre Opfer, sobald sie verfängliche Fotos von ihnen haben. Es gibt auch Fälle, in denen Pädophile nicht mit den zugeschickten Bildern zufrieden sind und sie auch versuchen, sich real mit ihren potentiellen Opfern zu treffen.
 
Was können Eltern tun?
Kinder im Internet begleiten und nicht alleine lassen. Sprechen Sie mit ihren Kindern über die möglichen Gefahren im Web. Auch darüber, dass sich in den von ihnen bevorzugten Anwendungen Menschen mit einem falschem Profil anmelden können und ihre wahre Identität nicht Preis geben.
Sensibilisieren Sie ihre Kinder und erklären Sie ihnen, wie man mögliche Gefahren vermeiden kann:
  • Von Fremden keine Freundschafts- oder Chatanfragen annehmen. Kinder sollten nur Kontakte mit Personen pflegen, die sie auch im realen Leben kennen.
  • Keine persönlichen Daten wie Namen, Wohnadresse, E-Mail, Handynummer preisgeben.
  • Auf keinen Fall sollten Bilder mit Personen getauscht werden, die man im realen Leben nicht kennt. Aber auch bei Personen die man kennt, auf den Inhalt der Bilder achten.
  • Chatbekanntschaften niemals alleine treffen. Wenn überhaupt ein Treffen stattfindet, dann nur in Begleitung einer erwachsenen Person und an einem öffentlichen Ort.
  • Kinder sollen misstrauisch bleiben. Wenn ihnen etwas seltsam vorkommt, sollen sie mit einem Erwachsenen darüber sprechen.
 
Wichtig ist das regelmäßige Gespräch zwischen Eltern und Kindern, damit sie ein offenes Ohr vorfinden, wenn im Netz etwas Unangenehmes passiert oder sie belästigt werden. Interessieren Sie sich für die Internetgewohnheiten ihres Nachwuchses!


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Eine Initiative des Forum Prävention im Auftrag und Zusammenarbeit mit der Familienagentur und weiteren Projektpartnern.
 
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