Fortnite ist aktuell eines der beliebtesten Online-Spiele bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren.
Das Spiel ist in zwei unterschiedlichen Varianten erhältlich: Die kostenpflichtige Version „Rette die Welt“ ist darauf ausgerichtet mit anderen Spieler/inne/n gemeinsam eine Festung aufzubauen, um die letzten menschlichen Überlebenden vor Zombies zu schützen. Weitaus beliebter hingegen ist die kostenlose Variante „Fortnite Battle Royal“, welche auf dem Grundsatz „Survival of the Fittest“ (=Überleben des Stärkeren) basiert. Bei diesem Spiel treten rund 100 Spieler/innen aus aller Welt alleine oder im Team gegeneinander an und kämpfen online ums eigenen Überleben. Dabei werden die Spieler/innen über einer einsamen Insel abgeworfen und müssen Waffen und Ressourcen sammeln, um möglichst lange am Leben zu bleiben: indem sie sich selbst schützen und andere eliminieren. Als Gewinner/in gilt der/die letzte Überlebende oder das letzte überlebende Team.
Für welches Alter eignet sich Fortnite?
Die kostenpflichtige Version „Rette die Welt“ ist laut USK-Empfehlung (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) für Kinder ab 12 Jahren freigegeben.
Der Spieleratgeber NRW gibt für die kostenlose Variante „Fortnite: Battle Royal“ eine pädagogische Empfehlung von 14 Jahren an. Obwohl das Spiel auf das Ausschalten der Mitspieler/innen ausgerichtet ist, stehen Teamgeist, Aufrüstung und Strategie viel weiter im Vordergrund bzw. machen den Großteil eines Spieldurchgangs aus. Zudem enthält das Spiel keine detailreichen Gewaltszenen, denn es fließt kein Blut, es gibt keine Leichen und alles wird sehr comichaft/irreal dargestellt.
Auf was soll man achten?
Auch wenn der Inhalt des Spiels jugendgerecht ist, sind trotzdem einige Dinge zu beachten und mit Vorsicht zu genießen:
- Es gibt einen In-Game-Sprachchat: Die Spieler/innen können sich während des Spiels miteinander unterhalten und absprechen. Da es sich um ein Online-Spiel handelt, wird Ihr Kind gegen Spieler/innen jeden Alters weltweit antreten. Es kann dabei nicht ausgewählt werden, gegen wen gespielt wird. Somit könnte in den Chats ein unangemessener Sprachgebrauch herrschen oder auch Beleidigungen geäußert werden.
- Es gibt In-App-Käufe: Obwohl das Spiel kostenlos ist, kann man für echtes Geld virtuelle Gegenstände wie Outfits, neue Siegestänze oder bestimmte Waffen kaufen. Diese Gegenstände und Funktionen sind jedoch nicht unbedingt für das Spielen notwendig.
- Es gibt animierte Gewalt: In Fortnite bekämpfen sich die Spieler/innen und auch wenn die Animation dieser Gewaltszenen comichaft ist und ohne Blut auskommt, kann es für jüngere oder sensiblere Kinder problematisch sein.
- Es gibt keinen „Pausenknopf“: Ein Durchgang kann höchstens 25 Minuten dauern (hängt immer davon ab, wie lange man überlebt). Es wird jedoch in Echtzeit gegen die Anderen gespielt. Wenn man das Spiel also mittendrin unterbrechen muss, geht es für alle anderen trotzdem weiter und man läuft Gefahr in der Zwischenzeit zu sterben.
- Es braucht eine gewisse Frustrationstolleranz: Fortnite ist wie viele andere Videospiele mit Emotionen verbunden und wird von Kindern sehr intensiv wahrgenommen. Außerdem wird während des Spiels Adrenalin ausgeschüttet und so können Kinder direkt danach erst mal ein wenig Zeit benötigen, um herunterzukommen.
Tipps:
- Setzen Sie sich mit dem Spiel auseinander oder spielen Sie gemeinsam mit ihrem Kind. Dadurch verstehen Sie wie das Spiel wirklich funktioniert und können das Interesse des Kindes daran besser nachvollziehen.
- Videospiele sind Teil des Kulturgutes: Zeigen Sie Wertschätzung für das Spielen (nicht automatisch abwerten, was dem Kind so viel bedeutet).
- Vereinbaren Sie Regeln wenn das Spiel zu viel Zeit einnimmt und andere Tätigkeiten zunehmend vernachlässigt werden.
- Eher Spieldurchgänge als die Spielzeit begrenzen.
- Chatmodus ausschalten oder Spieler/innen, die sich unangemessen verhalten melden.
- Beachten Sie, dass Spiele alleine nicht gewalttätig oder süchtig machen - dafür sind immer mehrere Faktoren relevant.
- Es gibt Beratungsangebote in Südtirol, diese sind allerdings noch analog ;-)
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